Satyrikon ist im (inter-)kulturellen sowie performativen Bereich tätig und arbeitet gerne mit hybriden Medien und interdisziplinären Formaten, mit dem Hauptziel, kritische Einblicke in gesellschaftliche Dynamiken und Phänomene zu geben. Satyrikon wurde 2009 in Turin von Roberta Cortese und Luigi Chiarella gegründet und 2020 in Wien neugegründet; seit 2022 gehört Bernhardt Jammernegg auch zum Team.
In den von 2009 bis 2016 in Italien entwickelten Projekten fokussierte Satyrikon auf deutschsprachige zeitgenössische Autorinnen, mit Schwerpunkt auf Elfriede Jelinek. Oft handelte es sich dabei um mises en espace, bei denen Videos integraler Bestandteil der Inszenierung waren. Parallel dazu ist aus der Blog-Aktivität der Roman Diario di zona (Zonentagebuch) von Luigi Chiarella entstanden.
Seit dem Sitzwechsel nach Wien im Jahr 2021 widmet sich Satyrikon auch der Kulturvermittlung. Ausgehend von Odysseiai f.pl., eine Recherche über zeitgenössische Umschreibungen des homerischen Epos durch Autorinnen, entstanden der Call for Video Odysseus verstummt, nun reden die anderen, das immersive Musiktheaterstück Sex, Lügen & Odysseus (erste Koproduktion mit dem Odeon Theater im Spitzer) und der Kurzfilm in Arbeit Odissea in sei sonetti, in Koproduktion mit dem Turiner Multimedia-Studio MyBossWas.
Seit dem Frühjahr ‘23 veranstaltet der Verein in seinen bescheidenen Räumlichkeiten die salonartige Kleinveranstaltungsreihe Salotto Fünfhaus, bei der exklusives Material - auf Deutsch und/oder auf Italienisch - präsentiert und anschließend in kleiner Runde diskutiert wird. Das jüngste Theaterprojekt von Satyrikon, die österreichische Erstaufführung von Entehrt (Dissonorata) von Saverio La Ruina im Jahr 2024, greift ein wichtiges Thema wie den Femizid auf und verbindet dabei die Forschung im Bereich des immersiven Theaters mit einem interkulturellen Ansatz.

Luigi Chiarella
autor & dramaturg

Roberta Cortese
dramaturgin & regisseurin

Bernhardt Jammernegg
schauspieler & singer-songwriter