PARALLELWEGE IN EINER WANDERUNG
AUF DEN SPRACHFLÄCHEN VON ELFRIEDE JELINEK
E COI LIEDERN VON FRANZ SCHUBERT & WILHELM MÜLLER
DIE WANDERER DES KOLLEKTIVS WINTERREISE
LUIGI CHIARELLA, ROBERTA CORTESE, LORENZO FONTANA,
SOPHIA LEU, SIMONA NASI, LUIGI VALENTINI
die schilder
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Wie im Müller/Schubert Liederzyklus, von dem der Text ausgeht, auch bei Jelineks Winterreise wandert ein lyrisches Ich rastlos durch die Welt und verliert sich in sich selbst. Öffentliches und Privates verflechten sich: Jelineks schwierige Beziehung zu ihrer Mutter und die psychische Erkrankung ihres Vaters, der Hypo-Alpe-Adria-Bankenskandal, die Geschichte von Natascha Kampusch, die im Alter von zehn Jahren entführt und achteinhalb Jahre in einer unterirdischen Zelle gefangen gehalten wurde.
DIE SZENISCHE LESUNG
Elfriede Jelineks Text
Italienisch von Roberta Cortese
szenische Lesung von und mit Collettivo Winterreise
Musik Andrea Chenna
Visual Identity Chiara Albanesi
Ass. Satyrikon, Ass. 15febbraio, ACTI Teatri Indipendenti
unter der Patronage der Fakultät für Sprachen, Literaturen und interkulturelle Studien, Universität Florenz
Übersetzung gefördert von Goethe-Institut
mit Unterstützung des Forum Austriaco di Cultura in Rom
italienische Voraufführung am 5. Novembre 2014
in San Pietro in Vincoli, Turin
Jede Arbeit zu einem Stück von Elfriede Jelinek öffnet die Tür zu endlosen Möglichkeiten. Keine Regieanweisungen, der Text ist nicht zwischen Figuren aufgeteilt: Der absolute Protagonist ist die Sprache, reich an Wortspielen und Zitaten, auf einer absolut musikalischen Technik der Komposition und Verwendung von Wörtern basiert. Die Arbeit, die das Winterreise-Kollektiv in dieser szenische Lesung präsentiert, zielt darauf ab, die Möglichkeiten, die der Text bietet, auszuloten und sie durch verschiedene Ausdrucksformen zu erforschen: Videos, Interventionen, Musik. Hauptziel: eine Reise der Annäherung zwischen einer schwierigen und aus diesem Grund "gefürchteten" Autorin und einem Publikum, das sie ihrerseits meidet.
DIE KONZERTLESUNG
Jelinek findet Schubert wieder
Stimme: Roberta Cortese
Musik & Klavier: Angelo Conto
Acht Auszüge aus Jelineks Text und acht Lieder aus Schuberts/Müllers Zyklus: Die "Wortflächen" finden die Lieder die sie inspirierten, in einer modernen Neuinterpretation von Schubert wieder.
21.02.2016, Società dei Concerti in Triest
Im Zentrum der Lieder steht der Wanderer, der Prototyp des romantischen Helden, aber auf einer tieferen Leseebene ist eine subtile Kritik am reaktionären System der Restauration und an Metternichs Zensurpolitik zu erkennen. Schubert und Jelinek projizieren denselben Zustand eines "Fremden in der Heimat"; gemeinsame Themen: Einsamkeit, innere Emigration und erzwungene Auswanderung, Fremdsein und Fremdbleiben in der Welt. Wir lesen von der Krise des Einzelnen, am Kampf gegen die Zeit und gegen ein äußeres (soziales, politisches) Übel, das den inneren Raum (von Verstand und Herz, Wünschen und Willen) bedroht.
die Spuren
zwei Audioauschnitte aus der Konzertlesung
+ Fotos aus der szenischen Lesung (© Silvana Genovese)
& aus den Vorbereitungen in Wien für die Konzertlesung in Triest
aus Jelineks Teil drei + Gefrorne Tränen von Schubert / Müller
aus Jelineks Teil acht + Der Leiermann von Schubert / Müller